20.09.2018, 20:25
Minsk, 15.-19.09.2018: Tag 4 (18.09.) und Rückreise (19.09.)
Heute begann der Tag „jwd“ – am Fahnenmast. Jedes osteuropäisch-russisch-vorderasiatische Land, das was auf sich hält, hat einen Fahnenmast. Wobei der in Minsk mit 70m Höhe ziemlich klein ist.
Da die Straße dorthin nur geradeaus geht, sollte das eigentlich mitm Bus klappen. Biegt er ab, kann man ja immer noch aussteigen und mit einem anderen weiter fahren. Es hat funktioniert, wobei ich aber eher zufällig an der richtigen Station ausgestiegen bin. Auf dem restlichen Weg bis zum Mast kam ich an einigen, schon an den Einfahrten bewachten Regierungsgebäuden vorbei. Am Fahnenplatz kam mir ein Soldat entgegen, den ich dann doch vorsichtshalber fragte, ob ich Platz und Mast fotografieren darf. Ich durfte.
Danach fuhr ich mit dem Bus wieder zurück bis zur Metrostation „Nimhia“, weil ich als nächstes zum ältesten Friedhofs Minsk fahren wollte: der Friedhof „Kalvaria“.
Der entpuppte sich als ziemlich verwunschenes und zugewachsenes Gelände, mit einem ganz eigenen Charme.
Als nächstes stattete ich dem Traktorenwerk, bzw. der umliegenden Siedlung einen Besuch ab. Die Gebäude dieser Siedlung wurden lt. Reiseführer von dt. Kriegsgefangenen gebaut. An der Metrostation gab es eine kleine Parkanlage und da ich heute nicht mehr so wahnsinnig viel zu tun hatte, setzte ich mich dort noch auf eine Bank und blätterte noch etwas im Reiseführer bzw. beobachtete mal wieder das Treiben ringsherum.
Da mir die beiden Postkarten, die ich verschickt hatte, nicht gefallen haben, ich aber erst beim Kauf der Briefmarken im Postamt gesehen hatte, dass sie dort auch Ansichtskarten verkaufen, fuhr ich nochmal dorthin um sie mir anzusehen. Das gelbe vom Ei waren sie zwar auch nicht, aber da ich ohnehin noch eine Karte vergessen hatte, schickte ich noch eine 2. Runde Karten ab. Mal schauen, wann sie ankommen. Und ob überhaupt.
Das einzige und letzte was ich jetzt für diesen Tag noch auf meiner Liste hatte, war das Holocaustdenkmal „Jama„, das auf dem Gelände des ehem. Ghettos steht.
Als ich von dort wieder an die Metrostation zurück wollte von der ich gekommen war, stelle ich auf der Karte fest, dass ich mich ganz in der Nähe der Galleria Minsk befinde. Das war Anlass, doch nicht zur Metro zurück zu gehen, sondern die Galerie anzusteuern. Dort konnte ich grad die Toilette aufsuchen und mir noch was zu trinken kaufen, außerdem wollte ich das Fastfood Restaurant „Kartoffel“ dort ausprobieren, welches ich am Tag davor gesehen hatte. Richtig hungrig war ich zwar jetzt um ~ 14.30h noch nicht, aber ich hatte nichts mehr zu tun und ein bisschen „chillen“ auf der Aussichtsterrasse ist ja auch nicht schlecht. Die Folienkartoffel-Bestellung verlief mit Händen und Füßen, weil englisch bei den Jungs und Mädels hinter der Theke nur wenig bis gar nicht vorhanden war.
Von der Terrasse aus sah ich noch eine zeitlang dem Betrieb unten auf der Straße zu, bevor ich zu dem Entschluss kam: ich muss nochmal zu „meiner“ Mietze.
Vorher kaufte ich noch im Supermarkt ein und brachte die Ware, sowie meine Jacke, die ich den ganzen Tag unnötig mit mir herum geschleppt hatte, zum Hotel.
Ich machte noch einen Abstecher zum Oktoberplatz wo der „Palast der Republik„ und der „Kulturpalast der Gewerkschaftern“ stehen, bevor ich zum Katzenmuseum ging, welches sich in unmittelbarer Nähe befindet.
Als ich heute kam, war ich der einzige Gast, später kamen aber noch ein paar vereinzelte. Die meisten Katzen schliefen, so auch „meine“, die ich nach etwas suchen auf dem Regal fand. Irgendwann stand sie zwar mal auf, auch, weil eine andere Katze einfach über sie hinweg latschte, aber sie schlief dann auch im sitzen weiter. Ich konnte es nicht lassen, sie trotzdem ausgiebig zu streicheln, was sie sich aber gefallen ließ.
Diesmal blieb ich nur etwa eine halbe Stunde, dann genoß ich noch die letzten Sonnenstrahlen, während ich durch die bisher noch nicht erkundeten Gassen der „neuen“ Altstadt spazierte.
Sightseeingtechnisch war mein Aufenthalt in Minsk somit abgeschlossen.
Fazit: es war dann doch gut, dass ich nur 5 Tage da war, denn ich hätte nicht gewusst, was ich noch hätte besichtigen sollen. Es gäbe zwar noch ein paar Museen, aber keins davon hätte mich unbedingt gereizt.
Es war alles in allem zwar sehenswert, aber der „wow-Effekt“ blieb doch aus.
Dass die Straßen- und Häuserbezeichnungen alle nur russisch waren und ich deshalb nie wusste, welcher Prospekt oder Platz das nun ist, hat mich nicht gestört, ganz im Gegenteil.
Ich kann die Stadt auch nicht so außergewöhnlich im Sinne von „von einem (für Deutsche) anderen Stern“ beschreiben. Es war dort genau so wenig/viel farbenfroh, wie sonstwo auch, die Leute waren genauso freundlich/unfreundlich, wie einem das auch in München oder Wien passieren kann und man trug (meistens) auch die selben Klamotten, wie hierzulande. Wobei ich mich angesichts dessen, was ich in GUM, ZUM oder dem Kaufhaus „Na Nemige“ gesehen habe, frage, wo die Leute das kaufen. Insbesondere die Jugendlichen, die anders, als es dieser komische Stern-Artikel darstellt, die gleichen Markensneaker tragen, wie ihre westlichen Altersgenossen. Nur die Sache mit dem sich leisten können, frage ich mich auch jedesmal in solchen Ländern. Denn ein Paar New Balance Schuhe für 315 BYN (ca. 128€) wäre auch mir zu teuer.
Hier noch ein paar Links mit Reise-Infos:
Lufthansa Reiseführer Minsk
Visit Minsk
Beltourbelarus Blog
Offizielle Belarus Seite
Und dann war da ja noch die Rückreise…
Es hätte so schön sein können: in Minsk in den Flieger rein, in Frankfurt wieder raus, fertig. Aber nein, der Direktflug wurde ja annulliert.
Ich hatte mit dem Taxifahrer, der mich am Samstag abgeholt hat ausgemacht, dass er mich am Mittwoch um 9:45h wieder abholt und zum Flughafen bringt (im Nachhinein würde ich den Transfer selbst organisieren oder mit dem Bus fahren, denn 25€/Strecke dürfte zu unterbieten sein, aber bei der Hinfahrt fand ichs einfacher und bei der Rückfahrt bequemer…). Er war sogar äußerst pünktlich und um 9:35h schon da, so dass wir dadurch auch ein paar Minuten früher am Flughafen waren (viel zu früh wie er meinte, aber mir war das nur recht, ich mag das so). Die Fahrt dauert ca. 40min und somit waren wir um kurz nach 10h dort – die Schalter öffneten allerdings erst um 11:30h. Als das alles erledigt war, ging ich direkt zum Abflugbereich, wo ich versuchte, meine restlichen 20 BYN zu verprassen, was mir nicht gelang (es gab einfach nirgendwo etwas, dass ich unbedingt kaufen musste). Negativ zu erwähnen sei noch, dass auf den Toiletten am Abfluggate das Wasser abgestellt war. Ob das nur temporär war oder dauerhaft und ob das an anderen Gates auch so war, weiß ich nicht.
Da die Maschine von Wien kommend schon Verspätung hatte, verzögerte sich leider auch der Abflug zurück, was für mich aufgrund der kurzen Umstiegszeit in Wien (40min) sehr unvorteilhaft war. Die Stewardess sagte beim einsteigen auch durch, dass die Passagiere möglichst zügig die Plätze einnehmen sollen, damit die Umstiege in Wien noch gewährleistet seien.
Und vorm Landeanflug ging sie mit einer Liste durch, um den betroffenen Passagieren mitzuteilen, was noch klappen könnte und was nicht. Frankfurt war negativ. Na super.
Da ich in der 4. Reihe saß, gehörte ich zu den ersten, die das Flugzeug verließen und sofort ging es im Eilschritt zur nächsten Anzeigetafel, wo der Frankfurt-Flug mit ein paar Minuten Verspätung aufgeführt war, was auch mein vorheriger Nebenmann zur Kenntniss nahm, der ebenfalls um seinen Flug nach Düsseldorf zittern musste.
Leider muss man in Wien auch bei einem Umstieg nochmals durch die Sicherheitskontrolle und daran ist es dann wsl gescheitert:
1. brauchten die Passagiere vor mir schon ziemlich lange und 2. hatte ich ein un-eingeschweißtes Fläschen Cola in der Tasche, welches ich im Duty free ins Minsk gekauft hatte. Das gefiel dem Kontrolleur natürlich gar nicht (ich kannte das Prozedere schon vom Rückflug aus Jerevan), aber da ich protestiert hatte und auch die Quittung vorlegen konnte, durfte es durch, wurde aber von seiner Kollegin nochmal gewogen, auf Sprengstoff getestet und in eine Sackerl eingeschweist. Insbesondere das einschweißen dauerte eine gefühlte Ewigkeit und anschließend hieß es rennen. Was mit Rucksack, Umhängetasche und einer Hose ohne Gürtel gar nicht so einfach ist.
Kurz vorm entsprechendem Gate (dem letzten!) traf ich auf einen weiteren Passagier und als wir um die Ecke kamen, stand dort noch einer – allerdings vorm geschlossenen Schalter. Lt. dem dort noch anwesenden Austria Mitarbeiter, der uns schon erwartet hat, haben wir die Maschine um keine 5min verpasst. Ich habe es ja geahnt.
Er brachte uns dann zum Service Schalter, wo mir die Damen einen Platz in der LH Maschine um 18:10h zuwiesen und ich noch einen Gutschein i. H. v. 6€ bekam, einzulösen bei Jamies Deli. Wow, dafür kann man sich am Flughafen ja richtig den Bauch voll hauen. *Ironiemodus aus*
Der verpasste Flug und die verlängerte Wartezeit war das eine, aber ich musste ja von Frankfurt noch nach Koblenz kommen. Zum Glück standen bei der geplanten Ankunftszeit aber noch 3 Verbindungen zur Auswahl. Das könnte also klappen.
Wenn da nicht noch die Fledermäuse gewesen wären…
… die zum Zeitpunkt des geplanten Starts über der Startbahn flogen und sich auch nicht mit Pyrotechnik haben vertreiben lassen. Was am Ende eine erneute Verzögerung von 30min ergab.
Als der Flieger dann endlich in der Luft war, verflief aber alles reibungslos (außer, dass ich hungern musste, weil Salamibrote verteilt wurden, wovon ich als Nichtfleischesser nichts habe) und auch die Gepäckausgabe ging zügig von statten. Mein Koffer war einer der ersten und damit rannte ich dann zum Regionalbahnhof, wo eine knappe Stunde später eine S-Bahn nach Mainz abfuhr.
Allerdings wurden in der Bahn-App schon Verzögerungen angezeigt und die Umstiegszeit in Mainz schrumpfte dadurch von 8 auf letztendlich 1 Minute. Also hieß es mal wieder rennen, diesmal mitsamt nem 18kg schweren Koffer eine Treppe hoch und schräg gegenüber wieder runter und als sich kurz bevor ich unten war die Türen des Zuges schlossen, sah ich mich schon wieder auf den nächsten warten. Aber ich hatte Glück, sie schlossen sich einfach nur so und als ich dann drin war kam die Durchsage, dass er aufgrund von Anschlussaufnahme wenige Minuten später abfährt.
Das größte Abenteuer an diesem Trip war also die Rückreise.
Heute begann der Tag „jwd“ – am Fahnenmast. Jedes osteuropäisch-russisch-vorderasiatische Land, das was auf sich hält, hat einen Fahnenmast. Wobei der in Minsk mit 70m Höhe ziemlich klein ist.
Da die Straße dorthin nur geradeaus geht, sollte das eigentlich mitm Bus klappen. Biegt er ab, kann man ja immer noch aussteigen und mit einem anderen weiter fahren. Es hat funktioniert, wobei ich aber eher zufällig an der richtigen Station ausgestiegen bin. Auf dem restlichen Weg bis zum Mast kam ich an einigen, schon an den Einfahrten bewachten Regierungsgebäuden vorbei. Am Fahnenplatz kam mir ein Soldat entgegen, den ich dann doch vorsichtshalber fragte, ob ich Platz und Mast fotografieren darf. Ich durfte.
Danach fuhr ich mit dem Bus wieder zurück bis zur Metrostation „Nimhia“, weil ich als nächstes zum ältesten Friedhofs Minsk fahren wollte: der Friedhof „Kalvaria“.
Der entpuppte sich als ziemlich verwunschenes und zugewachsenes Gelände, mit einem ganz eigenen Charme.
Als nächstes stattete ich dem Traktorenwerk, bzw. der umliegenden Siedlung einen Besuch ab. Die Gebäude dieser Siedlung wurden lt. Reiseführer von dt. Kriegsgefangenen gebaut. An der Metrostation gab es eine kleine Parkanlage und da ich heute nicht mehr so wahnsinnig viel zu tun hatte, setzte ich mich dort noch auf eine Bank und blätterte noch etwas im Reiseführer bzw. beobachtete mal wieder das Treiben ringsherum.
Da mir die beiden Postkarten, die ich verschickt hatte, nicht gefallen haben, ich aber erst beim Kauf der Briefmarken im Postamt gesehen hatte, dass sie dort auch Ansichtskarten verkaufen, fuhr ich nochmal dorthin um sie mir anzusehen. Das gelbe vom Ei waren sie zwar auch nicht, aber da ich ohnehin noch eine Karte vergessen hatte, schickte ich noch eine 2. Runde Karten ab. Mal schauen, wann sie ankommen. Und ob überhaupt.
Das einzige und letzte was ich jetzt für diesen Tag noch auf meiner Liste hatte, war das Holocaustdenkmal „Jama„, das auf dem Gelände des ehem. Ghettos steht.
Als ich von dort wieder an die Metrostation zurück wollte von der ich gekommen war, stelle ich auf der Karte fest, dass ich mich ganz in der Nähe der Galleria Minsk befinde. Das war Anlass, doch nicht zur Metro zurück zu gehen, sondern die Galerie anzusteuern. Dort konnte ich grad die Toilette aufsuchen und mir noch was zu trinken kaufen, außerdem wollte ich das Fastfood Restaurant „Kartoffel“ dort ausprobieren, welches ich am Tag davor gesehen hatte. Richtig hungrig war ich zwar jetzt um ~ 14.30h noch nicht, aber ich hatte nichts mehr zu tun und ein bisschen „chillen“ auf der Aussichtsterrasse ist ja auch nicht schlecht. Die Folienkartoffel-Bestellung verlief mit Händen und Füßen, weil englisch bei den Jungs und Mädels hinter der Theke nur wenig bis gar nicht vorhanden war.
Von der Terrasse aus sah ich noch eine zeitlang dem Betrieb unten auf der Straße zu, bevor ich zu dem Entschluss kam: ich muss nochmal zu „meiner“ Mietze.
Vorher kaufte ich noch im Supermarkt ein und brachte die Ware, sowie meine Jacke, die ich den ganzen Tag unnötig mit mir herum geschleppt hatte, zum Hotel.
Ich machte noch einen Abstecher zum Oktoberplatz wo der „Palast der Republik„ und der „Kulturpalast der Gewerkschaftern“ stehen, bevor ich zum Katzenmuseum ging, welches sich in unmittelbarer Nähe befindet.
Als ich heute kam, war ich der einzige Gast, später kamen aber noch ein paar vereinzelte. Die meisten Katzen schliefen, so auch „meine“, die ich nach etwas suchen auf dem Regal fand. Irgendwann stand sie zwar mal auf, auch, weil eine andere Katze einfach über sie hinweg latschte, aber sie schlief dann auch im sitzen weiter. Ich konnte es nicht lassen, sie trotzdem ausgiebig zu streicheln, was sie sich aber gefallen ließ.
Diesmal blieb ich nur etwa eine halbe Stunde, dann genoß ich noch die letzten Sonnenstrahlen, während ich durch die bisher noch nicht erkundeten Gassen der „neuen“ Altstadt spazierte.
Sightseeingtechnisch war mein Aufenthalt in Minsk somit abgeschlossen.
Fazit: es war dann doch gut, dass ich nur 5 Tage da war, denn ich hätte nicht gewusst, was ich noch hätte besichtigen sollen. Es gäbe zwar noch ein paar Museen, aber keins davon hätte mich unbedingt gereizt.
Es war alles in allem zwar sehenswert, aber der „wow-Effekt“ blieb doch aus.
Dass die Straßen- und Häuserbezeichnungen alle nur russisch waren und ich deshalb nie wusste, welcher Prospekt oder Platz das nun ist, hat mich nicht gestört, ganz im Gegenteil.
Ich kann die Stadt auch nicht so außergewöhnlich im Sinne von „von einem (für Deutsche) anderen Stern“ beschreiben. Es war dort genau so wenig/viel farbenfroh, wie sonstwo auch, die Leute waren genauso freundlich/unfreundlich, wie einem das auch in München oder Wien passieren kann und man trug (meistens) auch die selben Klamotten, wie hierzulande. Wobei ich mich angesichts dessen, was ich in GUM, ZUM oder dem Kaufhaus „Na Nemige“ gesehen habe, frage, wo die Leute das kaufen. Insbesondere die Jugendlichen, die anders, als es dieser komische Stern-Artikel darstellt, die gleichen Markensneaker tragen, wie ihre westlichen Altersgenossen. Nur die Sache mit dem sich leisten können, frage ich mich auch jedesmal in solchen Ländern. Denn ein Paar New Balance Schuhe für 315 BYN (ca. 128€) wäre auch mir zu teuer.
Hier noch ein paar Links mit Reise-Infos:
Lufthansa Reiseführer Minsk
Visit Minsk
Beltourbelarus Blog
Offizielle Belarus Seite
Und dann war da ja noch die Rückreise…
Es hätte so schön sein können: in Minsk in den Flieger rein, in Frankfurt wieder raus, fertig. Aber nein, der Direktflug wurde ja annulliert.
Ich hatte mit dem Taxifahrer, der mich am Samstag abgeholt hat ausgemacht, dass er mich am Mittwoch um 9:45h wieder abholt und zum Flughafen bringt (im Nachhinein würde ich den Transfer selbst organisieren oder mit dem Bus fahren, denn 25€/Strecke dürfte zu unterbieten sein, aber bei der Hinfahrt fand ichs einfacher und bei der Rückfahrt bequemer…). Er war sogar äußerst pünktlich und um 9:35h schon da, so dass wir dadurch auch ein paar Minuten früher am Flughafen waren (viel zu früh wie er meinte, aber mir war das nur recht, ich mag das so). Die Fahrt dauert ca. 40min und somit waren wir um kurz nach 10h dort – die Schalter öffneten allerdings erst um 11:30h. Als das alles erledigt war, ging ich direkt zum Abflugbereich, wo ich versuchte, meine restlichen 20 BYN zu verprassen, was mir nicht gelang (es gab einfach nirgendwo etwas, dass ich unbedingt kaufen musste). Negativ zu erwähnen sei noch, dass auf den Toiletten am Abfluggate das Wasser abgestellt war. Ob das nur temporär war oder dauerhaft und ob das an anderen Gates auch so war, weiß ich nicht.
Da die Maschine von Wien kommend schon Verspätung hatte, verzögerte sich leider auch der Abflug zurück, was für mich aufgrund der kurzen Umstiegszeit in Wien (40min) sehr unvorteilhaft war. Die Stewardess sagte beim einsteigen auch durch, dass die Passagiere möglichst zügig die Plätze einnehmen sollen, damit die Umstiege in Wien noch gewährleistet seien.
Und vorm Landeanflug ging sie mit einer Liste durch, um den betroffenen Passagieren mitzuteilen, was noch klappen könnte und was nicht. Frankfurt war negativ. Na super.
Da ich in der 4. Reihe saß, gehörte ich zu den ersten, die das Flugzeug verließen und sofort ging es im Eilschritt zur nächsten Anzeigetafel, wo der Frankfurt-Flug mit ein paar Minuten Verspätung aufgeführt war, was auch mein vorheriger Nebenmann zur Kenntniss nahm, der ebenfalls um seinen Flug nach Düsseldorf zittern musste.
Leider muss man in Wien auch bei einem Umstieg nochmals durch die Sicherheitskontrolle und daran ist es dann wsl gescheitert:
1. brauchten die Passagiere vor mir schon ziemlich lange und 2. hatte ich ein un-eingeschweißtes Fläschen Cola in der Tasche, welches ich im Duty free ins Minsk gekauft hatte. Das gefiel dem Kontrolleur natürlich gar nicht (ich kannte das Prozedere schon vom Rückflug aus Jerevan), aber da ich protestiert hatte und auch die Quittung vorlegen konnte, durfte es durch, wurde aber von seiner Kollegin nochmal gewogen, auf Sprengstoff getestet und in eine Sackerl eingeschweist. Insbesondere das einschweißen dauerte eine gefühlte Ewigkeit und anschließend hieß es rennen. Was mit Rucksack, Umhängetasche und einer Hose ohne Gürtel gar nicht so einfach ist.
Kurz vorm entsprechendem Gate (dem letzten!) traf ich auf einen weiteren Passagier und als wir um die Ecke kamen, stand dort noch einer – allerdings vorm geschlossenen Schalter. Lt. dem dort noch anwesenden Austria Mitarbeiter, der uns schon erwartet hat, haben wir die Maschine um keine 5min verpasst. Ich habe es ja geahnt.
Er brachte uns dann zum Service Schalter, wo mir die Damen einen Platz in der LH Maschine um 18:10h zuwiesen und ich noch einen Gutschein i. H. v. 6€ bekam, einzulösen bei Jamies Deli. Wow, dafür kann man sich am Flughafen ja richtig den Bauch voll hauen. *Ironiemodus aus*
Der verpasste Flug und die verlängerte Wartezeit war das eine, aber ich musste ja von Frankfurt noch nach Koblenz kommen. Zum Glück standen bei der geplanten Ankunftszeit aber noch 3 Verbindungen zur Auswahl. Das könnte also klappen.
Wenn da nicht noch die Fledermäuse gewesen wären…
… die zum Zeitpunkt des geplanten Starts über der Startbahn flogen und sich auch nicht mit Pyrotechnik haben vertreiben lassen. Was am Ende eine erneute Verzögerung von 30min ergab.
Als der Flieger dann endlich in der Luft war, verflief aber alles reibungslos (außer, dass ich hungern musste, weil Salamibrote verteilt wurden, wovon ich als Nichtfleischesser nichts habe) und auch die Gepäckausgabe ging zügig von statten. Mein Koffer war einer der ersten und damit rannte ich dann zum Regionalbahnhof, wo eine knappe Stunde später eine S-Bahn nach Mainz abfuhr.
Allerdings wurden in der Bahn-App schon Verzögerungen angezeigt und die Umstiegszeit in Mainz schrumpfte dadurch von 8 auf letztendlich 1 Minute. Also hieß es mal wieder rennen, diesmal mitsamt nem 18kg schweren Koffer eine Treppe hoch und schräg gegenüber wieder runter und als sich kurz bevor ich unten war die Türen des Zuges schlossen, sah ich mich schon wieder auf den nächsten warten. Aber ich hatte Glück, sie schlossen sich einfach nur so und als ich dann drin war kam die Durchsage, dass er aufgrund von Anschlussaufnahme wenige Minuten später abfährt.
Das größte Abenteuer an diesem Trip war also die Rückreise.