19.12.2024, 10:10
Tag 9, Sonntag 08.12.: Nach wie vor regnerisch und stürmisch.
Mit dem Bus zum Household Cavalry Museum, was relativ ohne viel durch den Regen zu müssen ging. Der fing allerdings grad wieder so richtig an, als ich vorm Eingang ankam. War aber auf die Minute 10 h, so dass ich rein ins Trockene konnte.
War ziemlich interessant, nur hätte ich gerne noch gesehen, wann/wie die gestriegelten und gesattelten Pferde (dem man zuschauen konnte) aus ihren Boxen geführt wurden. Aber das war anscheinend noch nicht so weit.
Danach dann endlich zum Guards Museum und danach wollte ich zum Wellington Arch, bei dem ich morgens auf der HP gelesen hatte, dass er aufgrund des Wetters erst um 11 h öffnet.
Als ich dort war, wars kurz nach 12 h und es hing ein Schild an der Tür, dass er aufgrund des Wetters heute ganz geschlossen bleibt. Dann halt nicht.
Ich hatte um die Ecke nen Wegweiser zum Apsley House gesehen und da sich dieses auf der anderen Straßenseite befindet (und im Pass enthalten war), ging ich eben dort hin und sah mir in einem ruhigen Ambiente etliche Ölschinken an (wie viele derer gibt es eigentlich auf der Welt? So viele Museen, die damit gefüllt sind...). Aber auch etliche Service, Schwerter, Pokale usw. gab's bei Wellingtons zu sehen.
Danach wollte ich zum Polizeimuseum, musste aber erstmal 2 überfüllte U-Bahnzüge passieren lassen, bis ich mitfahren konnte. Aufgrund Wetter und Personalmangel gab's etliche Ausfälle und Verspätungen.
Das Polizeimuseum ist relativ klein und ich hätte mich ohne London Pass vermutlich über den Eintritt geärgert, auch wenn der mit 6 GBP noch rechtgünstig ist.
Für den Tower war heute kein Wetter, so dass ich mich kurzfristig für den Kensington Palace entschied. Da ich nämlich mit Schreck gelesen hatte, dass dieser montags geschlossen hat und dann eigentlich mein Ersatz für Windsor sein sollte (da habe ich mich leider ebenfalls verplant, da Windsor, an dem Tag, an dem ich eigentlich hin wollte, geschlossen hat und es dadurch letztendlich sogar ganz ausfallen musste, weil ich es nirgends mehr unter bekam), musste es heute auf die schnelle noch sein. Sollte das mit der Tube diesmal klappen, würde ich ihn auf die letzte Einlassminute erreichen. Eine Stunde sollte mir reichen, zumal ich ihn noch als ziemlich langweilig in Erinnerung hatte...
Und auch dieses Mal riss mich der Besuch nicht vom Hocker.
Da anschließend Uhrzeit- und Wettertechnisch nicht mehr viel zu machen war, suchte ich mir eine Buslinie, mit der ich zum Hotel zurück kam.
Vor lauter Stau, Sperrungen und Umleitungen dauerte das eine gefühlte Ewigkeit, so dass ich quasi noch eine längere Stadtrundfahrt absolvierte (immerhin oben in der 1. Reihe).
Tag 10, Montag 09.12.: Heute begann der Tag sonnig, aber recht kühl und meine erste Station war der Tower.
Pünktlich um 10 h stellte ich mich an der schon vorhandenen Schlange vorm Kassenhäuschen an...
... wo ich mich aber gar nicht hätte anstellen müssen, sondern Dank des London Passes hätte ich gleich zum Einlass gehen können.
Wo sich natürlich auch schon eine Schlange gebildet hatte. Als ich dann drin war, ging ich als erstes zu den Kronjuwelen, da ich hoffte, dass so früh noch nicht allzu viel dort los ist. Es war dann auch wirklich noch überschaubar und ich konnte ganz gemütlich mit beiden Bändern an den Prunkstücken vorbeifahren und immer auch wieder mal einen Schritt zurück gehen. Auch hier war ich natürlich schon einmal gewesen, aber damals war Queen Elizabeth noch in Amt und Würden und so fand ich es ziemlich interessant, die ganzen Insignien noch mal zu sehen, die ich ja noch von Charles' und Camillas Krönung frisch in Erinnerung hatte.
Im gesamten Tower hielt ich mich für meine Verhältnisse eine Ewigkeit auf, nämlich geschlagene 2 h! ?
Wer sich also Zeit lässt und wirklich alles genau betrachtet und liest, kann sich dort gut und gerne 4-5 h oder länger aufhalten. Wahnsinn!
Wer Tower sagt, muss auch Bridge sagen und so fehlte natürlich auch der Besuch dort nicht, den ich im Anschluss mitnahm. Natürlich hatte ich auch diese früher schon besucht, ich weiß allerdings nicht, ob es vor 2014 war (was ich eher glaube) oder danach, denn ich war mir nicht sicher, ob ich den Glasboden, der 2014 eingebaut wurde, schon gesehen hatte oder nicht.
Somit waren alle meine Besichtigungen mit dem Pass erledigt (28 von 99 möglichen Stationen habe ich besucht, das waren umgerechnet Eintritte im Wert von ca. 658,86 €, bei einem Passpreis von 313,08 € - d.h. ich habe ungefähr doppelt so viel verbraucht, wie der Pass gekostet hat).
Ein Abstecher nach Camden musste auch unbedingt noch sein und dafür war dann im Anschluss Zeit. Es kam mir zwar irgendwie teilweise gentrifizierter vor - kann das sein? - aber trotzdem gab's noch genug zu sehen, was ich gerne gekauft hätte. ? Auch schön zu sehen, dass es die British Boot Company noch an Ort und Stelle gibt, da hab ich schon ein manches Mal die Auswahl bewundert.
Als ich mein vieles Kleingeld, das ich durch den einzigen Barkauf diese Woche erhalten habe, loswerden wollte (ich hatte noch rd. 13 £ zu Hause gehabt, die ich loswerden wollte), musste ich dann auch noch feststellen, dass ich eine alte 1-Pfundmünze (mitgebracht) habe, die nicht mehr gültig ist. Also musste ich den vorhandenen 5 Pfund Schein verwenden und bekam den ganzen abgezählten Kleinkram wieder zurück. ? Das restliche Kleingeld habe ich dann später in einem Supermarkt "verprasst", wo ich für den letzten Rest abgezählt eingekauft habe.
Beim Flanieren kam mir die Idee, anschließend noch zur Abbey Road zu fahren (der Zebrastreifen kostet nix, hat keine Öffnungs-/Schließungszeiten und ist 24/7/365 zugänglich). Da ich Gefallen dran gefunden habe, oberirdisch (= mit dem Bus) durch die Stadt zu fahren, ließ ich Google Maps eine Verbindung ermitteln und fuhr los.
Und auch heute dauerte die Fahrt aufgrund des vielen Verkehrs und einiger Baustellen ewig.
Nach dem kurzen Aufenthalt dort war ich dann doch gut durchgefroren (der Wind hatte wieder aufgefrischt) und ich nahm den nächsten Bus, der sogar bis Waterloo durchfahren sollte. Allerdings war dann am Trafalgar Sq aus irgendeinem Grund Endstation und ich musste für den Rest der Strecke dann doch auf die U-Bahn umsteigen.
Gegen 17 h war ich dann (schon) im Hotel (das ist das Dumme im Winter, dass es dann schon stockdunkel ist und man sich fühlt, wie mitten in der Nacht) und die anstrengenden (wegen Menschenmassen), aber sehr schönen 10 Tage waren auch schon vorbei. Am Folgetag stand die Heimreise an.
Tag 11, Dienstag 10.12.: Heute stand also die Heimreise an. Da ich ja immer lieber viel zu früh am Flughafen bin, begann der Tag nach einer unruhigen Nacht (ich war inzwischen erkältet und die schmerzenden Bronchien, sowie der Husten ließen mich nicht ruhig schlafen) ziemlich früh. Wenigstens war es kurz nach Eröffnung des Frühstückbuffets dort noch ziemlich ruhig, was man zur späteren Uhrzeit nicht mehr behaupten konnte...
Das Auschecken machte ich diesmal online und so brauchte ich mein Zimmerkärtchen nur in den aufgestellten Briefkasten zu werfen und konnte direkt zur U-Bahnstation gehen. Auch dort war noch relativ wenig los.
Die Express-Fahrkarte von Paddington nach Heathrow hatte ich am Vorband online gebucht und somit nochmal 5 GBP gespart (jedenfalls hat sie, anders als die Hinfahrt, nur 20, statt 25 gekostet). Es wartete auch schon ein Zug am entsprechenden Gleis, den ich gerade noch erreichte und mitfahren konnte (der nächste hätte auch noch locker gereicht).
Als ich am Flughafen ankam, hatte ich noch rd. 2 h Zeit, bis die Kofferabgabe begann. Also hieß es warten.
Und warten. Und warten.
Ich hatte zwar schon online eingecheckt, wiederholte das ganze aber nochmal an einem SB-Terminal und ließ mir die Boardkarte ausdrucken (somit hatte ich wenigstens 2 Minuten Beschäftigung...).
Als die Kofferabgabe dann begann, hätte ich mir die vorherigen 2 Stunden Zeit nochmal gewünscht, denn erst am sage und schreibe 4. (!) SB-Terminal funktionierte es, weil bei den vorherigen 3 immer etwas nicht mehr funktionierte, kurz bevor ich dran gewesen wäre.
Und selbst am 4. war erst mal Stillstand, als ich das Label an den Koffer geklebt hatte, denn just in diesem Augenblick funktionierten beide Beförderungsbänder nicht mehr. An der rechten Terminalseite war zufällig gerade eine Mitarbeiterin zugange, aber auch sie guckte dumm aus der Wäsche, als plötzlich nichts mehr ging und auch alle Knöpfe ihres Boards tot waren.
Ich musste meine zur Verfügung stehende Bearbeitungszeit am Display dann noch mehrmals verlängern, denn selbst der Koffer der Dame, die vor mir dran war, hatte seinen endgültigen Weg in die Kofferunterwelt noch nicht angetreten. Und solange mein Koffer nicht auch hinter der Klappe verschwunden war - was ja mangels funktionierenden Bandes nicht ging - wollte ich dort nicht weg. Irgendwann ging es dann plötzlich wieder und ich konnte weiter zum Security Check ziehen.
Dort das nächste Chaos: zwar funktionierten dort alle Bänder, allerdings war vor mir ein älteres, ausländisches Ehepaar, die zum einen wohl der englischen Sprache nicht mächtig waren und zum anderen saß die Dame im Rollstuhl, was die Durchsuchung auch noch erschwerte. Obendrein musste der Mann dieses Paares alles (inkl. Sandalen) abgeben und obendrein auch seine Frau noch allem entledigen, was möglich war. Ich konnte dann auch nicht an ihnen vorbei gehen, als die Frau schon durch den Körperscanner geschoben war, da sie dann erstmal noch mit einem Becher Wasser versorgt werden musste und die Security Dame somit noch beschäftigt war.
Meine Behälter liefen derweil schon durch den Scanner, was mir ja immer Sorge bereitet, da ich die Sachen ungerne aus den Augen lasse. Vor allem, wenn sie anschließend noch eine Weile unbeobachtet dort stehen und ich nicht hin kann.
Irgendwann ging es dann aber doch voran und meine Sachen kamen auch nicht weg, so dass ich die nächste Station absolvieren konnte: die Suche des Abfluggates.
Aber auch da hatte ich noch Zeit und kaufte bei Boots erstmal noch 2 weitere Packungen Paracetamol bzw. Ibu - im Handgepäck war ja noch Platz, der Rest war ja im Koffer und ich hatte im Bordgepäck noch Kapazität. ? Leider waren sie am Flughafen aber fast 3x so teuer, so dass ich es dann doch bei je einer Packung beließ.
Das Boarding verlief dann reibungslos (ich musste auch nicht weit bis zum Gate laufen) und der Rückflug, sowie der Shuttle zum Parkplatz in Frankfurt ebenfalls.
Fazit:
es war sehr schön mal wieder da zu sein, reicht jetzt aber auch mal wieder.
Als so anstrengend und überlaufen hatte ich die Stadt nicht (mehr) in Erinnerung.
Dass vor den noch übrigen roten Telefonzellen Schlange gestanden wird, um sich damit fotografieren zu lassen, ist mir jedenfalls neu.
Ansonsten habe ich viel gesehen, dank des Passes stellenweise auch (noch) mehr, als ich aufm Zettel hatte und doch weniger, als ich eigentlich vor hatte (Wellington Arch, Windsor, Harrods, Trafalgar Square, British Museum, Touren im Wembleystadionund im Cricket Ground, Battersea Powerstation, Ally Pally, Highgate, usw., usf. - das würde alleine für weitere 4-5 Tage reichen).
Aber die Reise sollte auch eine Mischung werden aus dem, was ich schon gesehen habe, aber gerne nochmal sehen wollte und dem, was neu ist. Das ist mir meinem Gefühl nach ganz gut gelungen.
Dann gibt es noch 2 Punkte, die mich positiv überrascht haben:
zum einen hatte ich ein wenig "Angst", dass Brexit und Corona nicht gerade positiv zur Obdachlosensituation beigetragen haben. Die Sorge hing vllt auch ein wenig damit zusammen, weil mein ursprünglicher Plan San Francisco war und nicht London (ich war vor ziemlich genau 10 Jahren in New York, und wollte die Liedzeile "ging nie durch San Francisco (in zerrissenen Jeans)" annullieren, so dass ich beide Städte aus dem Refrain gesehen hätte) und u. a. diese Problematik dort ein Grund war, doch nicht hinzufahren.
Aufgrund ähnlicher Voraussetzungen (Millionenstadt, Schmelztiegel, teuer, etc., dazu eben Brexit und Corona) schien es mir nicht ganz abwegig, dass es in London ähnlich zugehen könnte. Zumal es auch bei uns im kleinen Koblenz meinem Empfinden nach in den letzten Jahren zugenommen hat.
Aber es war dann doch zum Glück nicht schlimmer, als ich es von früher kannte.
Der 2. Punkt ist der, dass ich es noch kann, den ganzen Tag in Museen unterwegs zu sein. ? Da hatte ich nämlich die Befürchtung, dass ich mich spätestens am 2. Tag zeitig ins Hotel verkrieche und lieber dort bleibe, weils im Bett (mangels heimischer Couch) doch schöner ist, als sich täglich fertig zu machen und sich täglich ins Getümmel zu stürzen.
Aber der London Pass trug dazu bei, dass ich zumindest so viel anschaue, bis ich die Kosten wieder raus habe. Und dann war der Ehrgeiz geweckt, so viel wie möglich zu sehen, um den Pass so viel wie möglich auszunutzen...
Und dabei habe ich ihn nur an 8 von den 10 möglichen Tagen eingesetzt (1 Tag war der Stadiontag und der 10. wäre der Tag gewesen, an dem ich nach Hause gereist bin). Mit mir machen die Passanbieter jedenfalls keinen Gewinn...
Was mich aus aktuellem Anlass auch gewundert hat ist, dass ich kein Corona mitgebracht habe, was bei diesen Menschenmassen (insb. in manchen Tube-Waggons) nicht abwegig gewesen wäre. Ich war auch erstaunt, verhältnismäßig viele Menschen mit Maske gesehen zu haben (und hätte mir stellenweise auch eine gewünscht, aber entweder ganz oder gar nicht, wobei es dabei nicht nur um Corona gegangen wäre).
Zwar lag ich anschließend 3 Tage mit einer dicken Erkältung zu Hause flach (diese hatte sich ja in der letzten Nacht im Hotel schon angekündigt), aber die beiden Coronatests, die ich gleich an den ersten beiden Tagen "zum Spaß" mal gemacht habe, blieben negativ. Es war also wirklich nur ein grippaler Infekt. Gibt´s ja auch noch.
Mit dem Bus zum Household Cavalry Museum, was relativ ohne viel durch den Regen zu müssen ging. Der fing allerdings grad wieder so richtig an, als ich vorm Eingang ankam. War aber auf die Minute 10 h, so dass ich rein ins Trockene konnte.
War ziemlich interessant, nur hätte ich gerne noch gesehen, wann/wie die gestriegelten und gesattelten Pferde (dem man zuschauen konnte) aus ihren Boxen geführt wurden. Aber das war anscheinend noch nicht so weit.
Danach dann endlich zum Guards Museum und danach wollte ich zum Wellington Arch, bei dem ich morgens auf der HP gelesen hatte, dass er aufgrund des Wetters erst um 11 h öffnet.
Als ich dort war, wars kurz nach 12 h und es hing ein Schild an der Tür, dass er aufgrund des Wetters heute ganz geschlossen bleibt. Dann halt nicht.
Ich hatte um die Ecke nen Wegweiser zum Apsley House gesehen und da sich dieses auf der anderen Straßenseite befindet (und im Pass enthalten war), ging ich eben dort hin und sah mir in einem ruhigen Ambiente etliche Ölschinken an (wie viele derer gibt es eigentlich auf der Welt? So viele Museen, die damit gefüllt sind...). Aber auch etliche Service, Schwerter, Pokale usw. gab's bei Wellingtons zu sehen.
Danach wollte ich zum Polizeimuseum, musste aber erstmal 2 überfüllte U-Bahnzüge passieren lassen, bis ich mitfahren konnte. Aufgrund Wetter und Personalmangel gab's etliche Ausfälle und Verspätungen.
Das Polizeimuseum ist relativ klein und ich hätte mich ohne London Pass vermutlich über den Eintritt geärgert, auch wenn der mit 6 GBP noch rechtgünstig ist.
Für den Tower war heute kein Wetter, so dass ich mich kurzfristig für den Kensington Palace entschied. Da ich nämlich mit Schreck gelesen hatte, dass dieser montags geschlossen hat und dann eigentlich mein Ersatz für Windsor sein sollte (da habe ich mich leider ebenfalls verplant, da Windsor, an dem Tag, an dem ich eigentlich hin wollte, geschlossen hat und es dadurch letztendlich sogar ganz ausfallen musste, weil ich es nirgends mehr unter bekam), musste es heute auf die schnelle noch sein. Sollte das mit der Tube diesmal klappen, würde ich ihn auf die letzte Einlassminute erreichen. Eine Stunde sollte mir reichen, zumal ich ihn noch als ziemlich langweilig in Erinnerung hatte...
Und auch dieses Mal riss mich der Besuch nicht vom Hocker.
Da anschließend Uhrzeit- und Wettertechnisch nicht mehr viel zu machen war, suchte ich mir eine Buslinie, mit der ich zum Hotel zurück kam.
Vor lauter Stau, Sperrungen und Umleitungen dauerte das eine gefühlte Ewigkeit, so dass ich quasi noch eine längere Stadtrundfahrt absolvierte (immerhin oben in der 1. Reihe).
Tag 10, Montag 09.12.: Heute begann der Tag sonnig, aber recht kühl und meine erste Station war der Tower.
Pünktlich um 10 h stellte ich mich an der schon vorhandenen Schlange vorm Kassenhäuschen an...
... wo ich mich aber gar nicht hätte anstellen müssen, sondern Dank des London Passes hätte ich gleich zum Einlass gehen können.
Wo sich natürlich auch schon eine Schlange gebildet hatte. Als ich dann drin war, ging ich als erstes zu den Kronjuwelen, da ich hoffte, dass so früh noch nicht allzu viel dort los ist. Es war dann auch wirklich noch überschaubar und ich konnte ganz gemütlich mit beiden Bändern an den Prunkstücken vorbeifahren und immer auch wieder mal einen Schritt zurück gehen. Auch hier war ich natürlich schon einmal gewesen, aber damals war Queen Elizabeth noch in Amt und Würden und so fand ich es ziemlich interessant, die ganzen Insignien noch mal zu sehen, die ich ja noch von Charles' und Camillas Krönung frisch in Erinnerung hatte.
Im gesamten Tower hielt ich mich für meine Verhältnisse eine Ewigkeit auf, nämlich geschlagene 2 h! ?
Wer sich also Zeit lässt und wirklich alles genau betrachtet und liest, kann sich dort gut und gerne 4-5 h oder länger aufhalten. Wahnsinn!
Wer Tower sagt, muss auch Bridge sagen und so fehlte natürlich auch der Besuch dort nicht, den ich im Anschluss mitnahm. Natürlich hatte ich auch diese früher schon besucht, ich weiß allerdings nicht, ob es vor 2014 war (was ich eher glaube) oder danach, denn ich war mir nicht sicher, ob ich den Glasboden, der 2014 eingebaut wurde, schon gesehen hatte oder nicht.
Somit waren alle meine Besichtigungen mit dem Pass erledigt (28 von 99 möglichen Stationen habe ich besucht, das waren umgerechnet Eintritte im Wert von ca. 658,86 €, bei einem Passpreis von 313,08 € - d.h. ich habe ungefähr doppelt so viel verbraucht, wie der Pass gekostet hat).
Ein Abstecher nach Camden musste auch unbedingt noch sein und dafür war dann im Anschluss Zeit. Es kam mir zwar irgendwie teilweise gentrifizierter vor - kann das sein? - aber trotzdem gab's noch genug zu sehen, was ich gerne gekauft hätte. ? Auch schön zu sehen, dass es die British Boot Company noch an Ort und Stelle gibt, da hab ich schon ein manches Mal die Auswahl bewundert.
Als ich mein vieles Kleingeld, das ich durch den einzigen Barkauf diese Woche erhalten habe, loswerden wollte (ich hatte noch rd. 13 £ zu Hause gehabt, die ich loswerden wollte), musste ich dann auch noch feststellen, dass ich eine alte 1-Pfundmünze (mitgebracht) habe, die nicht mehr gültig ist. Also musste ich den vorhandenen 5 Pfund Schein verwenden und bekam den ganzen abgezählten Kleinkram wieder zurück. ? Das restliche Kleingeld habe ich dann später in einem Supermarkt "verprasst", wo ich für den letzten Rest abgezählt eingekauft habe.
Beim Flanieren kam mir die Idee, anschließend noch zur Abbey Road zu fahren (der Zebrastreifen kostet nix, hat keine Öffnungs-/Schließungszeiten und ist 24/7/365 zugänglich). Da ich Gefallen dran gefunden habe, oberirdisch (= mit dem Bus) durch die Stadt zu fahren, ließ ich Google Maps eine Verbindung ermitteln und fuhr los.
Und auch heute dauerte die Fahrt aufgrund des vielen Verkehrs und einiger Baustellen ewig.
Nach dem kurzen Aufenthalt dort war ich dann doch gut durchgefroren (der Wind hatte wieder aufgefrischt) und ich nahm den nächsten Bus, der sogar bis Waterloo durchfahren sollte. Allerdings war dann am Trafalgar Sq aus irgendeinem Grund Endstation und ich musste für den Rest der Strecke dann doch auf die U-Bahn umsteigen.
Gegen 17 h war ich dann (schon) im Hotel (das ist das Dumme im Winter, dass es dann schon stockdunkel ist und man sich fühlt, wie mitten in der Nacht) und die anstrengenden (wegen Menschenmassen), aber sehr schönen 10 Tage waren auch schon vorbei. Am Folgetag stand die Heimreise an.
Tag 11, Dienstag 10.12.: Heute stand also die Heimreise an. Da ich ja immer lieber viel zu früh am Flughafen bin, begann der Tag nach einer unruhigen Nacht (ich war inzwischen erkältet und die schmerzenden Bronchien, sowie der Husten ließen mich nicht ruhig schlafen) ziemlich früh. Wenigstens war es kurz nach Eröffnung des Frühstückbuffets dort noch ziemlich ruhig, was man zur späteren Uhrzeit nicht mehr behaupten konnte...
Das Auschecken machte ich diesmal online und so brauchte ich mein Zimmerkärtchen nur in den aufgestellten Briefkasten zu werfen und konnte direkt zur U-Bahnstation gehen. Auch dort war noch relativ wenig los.
Die Express-Fahrkarte von Paddington nach Heathrow hatte ich am Vorband online gebucht und somit nochmal 5 GBP gespart (jedenfalls hat sie, anders als die Hinfahrt, nur 20, statt 25 gekostet). Es wartete auch schon ein Zug am entsprechenden Gleis, den ich gerade noch erreichte und mitfahren konnte (der nächste hätte auch noch locker gereicht).
Als ich am Flughafen ankam, hatte ich noch rd. 2 h Zeit, bis die Kofferabgabe begann. Also hieß es warten.
Und warten. Und warten.
Ich hatte zwar schon online eingecheckt, wiederholte das ganze aber nochmal an einem SB-Terminal und ließ mir die Boardkarte ausdrucken (somit hatte ich wenigstens 2 Minuten Beschäftigung...).
Als die Kofferabgabe dann begann, hätte ich mir die vorherigen 2 Stunden Zeit nochmal gewünscht, denn erst am sage und schreibe 4. (!) SB-Terminal funktionierte es, weil bei den vorherigen 3 immer etwas nicht mehr funktionierte, kurz bevor ich dran gewesen wäre.
Und selbst am 4. war erst mal Stillstand, als ich das Label an den Koffer geklebt hatte, denn just in diesem Augenblick funktionierten beide Beförderungsbänder nicht mehr. An der rechten Terminalseite war zufällig gerade eine Mitarbeiterin zugange, aber auch sie guckte dumm aus der Wäsche, als plötzlich nichts mehr ging und auch alle Knöpfe ihres Boards tot waren.
Ich musste meine zur Verfügung stehende Bearbeitungszeit am Display dann noch mehrmals verlängern, denn selbst der Koffer der Dame, die vor mir dran war, hatte seinen endgültigen Weg in die Kofferunterwelt noch nicht angetreten. Und solange mein Koffer nicht auch hinter der Klappe verschwunden war - was ja mangels funktionierenden Bandes nicht ging - wollte ich dort nicht weg. Irgendwann ging es dann plötzlich wieder und ich konnte weiter zum Security Check ziehen.
Dort das nächste Chaos: zwar funktionierten dort alle Bänder, allerdings war vor mir ein älteres, ausländisches Ehepaar, die zum einen wohl der englischen Sprache nicht mächtig waren und zum anderen saß die Dame im Rollstuhl, was die Durchsuchung auch noch erschwerte. Obendrein musste der Mann dieses Paares alles (inkl. Sandalen) abgeben und obendrein auch seine Frau noch allem entledigen, was möglich war. Ich konnte dann auch nicht an ihnen vorbei gehen, als die Frau schon durch den Körperscanner geschoben war, da sie dann erstmal noch mit einem Becher Wasser versorgt werden musste und die Security Dame somit noch beschäftigt war.
Meine Behälter liefen derweil schon durch den Scanner, was mir ja immer Sorge bereitet, da ich die Sachen ungerne aus den Augen lasse. Vor allem, wenn sie anschließend noch eine Weile unbeobachtet dort stehen und ich nicht hin kann.
Irgendwann ging es dann aber doch voran und meine Sachen kamen auch nicht weg, so dass ich die nächste Station absolvieren konnte: die Suche des Abfluggates.
Aber auch da hatte ich noch Zeit und kaufte bei Boots erstmal noch 2 weitere Packungen Paracetamol bzw. Ibu - im Handgepäck war ja noch Platz, der Rest war ja im Koffer und ich hatte im Bordgepäck noch Kapazität. ? Leider waren sie am Flughafen aber fast 3x so teuer, so dass ich es dann doch bei je einer Packung beließ.
Das Boarding verlief dann reibungslos (ich musste auch nicht weit bis zum Gate laufen) und der Rückflug, sowie der Shuttle zum Parkplatz in Frankfurt ebenfalls.
Fazit:
es war sehr schön mal wieder da zu sein, reicht jetzt aber auch mal wieder.
Als so anstrengend und überlaufen hatte ich die Stadt nicht (mehr) in Erinnerung.
Dass vor den noch übrigen roten Telefonzellen Schlange gestanden wird, um sich damit fotografieren zu lassen, ist mir jedenfalls neu.
Ansonsten habe ich viel gesehen, dank des Passes stellenweise auch (noch) mehr, als ich aufm Zettel hatte und doch weniger, als ich eigentlich vor hatte (Wellington Arch, Windsor, Harrods, Trafalgar Square, British Museum, Touren im Wembleystadionund im Cricket Ground, Battersea Powerstation, Ally Pally, Highgate, usw., usf. - das würde alleine für weitere 4-5 Tage reichen).
Aber die Reise sollte auch eine Mischung werden aus dem, was ich schon gesehen habe, aber gerne nochmal sehen wollte und dem, was neu ist. Das ist mir meinem Gefühl nach ganz gut gelungen.
Dann gibt es noch 2 Punkte, die mich positiv überrascht haben:
zum einen hatte ich ein wenig "Angst", dass Brexit und Corona nicht gerade positiv zur Obdachlosensituation beigetragen haben. Die Sorge hing vllt auch ein wenig damit zusammen, weil mein ursprünglicher Plan San Francisco war und nicht London (ich war vor ziemlich genau 10 Jahren in New York, und wollte die Liedzeile "ging nie durch San Francisco (in zerrissenen Jeans)" annullieren, so dass ich beide Städte aus dem Refrain gesehen hätte) und u. a. diese Problematik dort ein Grund war, doch nicht hinzufahren.
Aufgrund ähnlicher Voraussetzungen (Millionenstadt, Schmelztiegel, teuer, etc., dazu eben Brexit und Corona) schien es mir nicht ganz abwegig, dass es in London ähnlich zugehen könnte. Zumal es auch bei uns im kleinen Koblenz meinem Empfinden nach in den letzten Jahren zugenommen hat.
Aber es war dann doch zum Glück nicht schlimmer, als ich es von früher kannte.
Der 2. Punkt ist der, dass ich es noch kann, den ganzen Tag in Museen unterwegs zu sein. ? Da hatte ich nämlich die Befürchtung, dass ich mich spätestens am 2. Tag zeitig ins Hotel verkrieche und lieber dort bleibe, weils im Bett (mangels heimischer Couch) doch schöner ist, als sich täglich fertig zu machen und sich täglich ins Getümmel zu stürzen.
Aber der London Pass trug dazu bei, dass ich zumindest so viel anschaue, bis ich die Kosten wieder raus habe. Und dann war der Ehrgeiz geweckt, so viel wie möglich zu sehen, um den Pass so viel wie möglich auszunutzen...
Und dabei habe ich ihn nur an 8 von den 10 möglichen Tagen eingesetzt (1 Tag war der Stadiontag und der 10. wäre der Tag gewesen, an dem ich nach Hause gereist bin). Mit mir machen die Passanbieter jedenfalls keinen Gewinn...
Was mich aus aktuellem Anlass auch gewundert hat ist, dass ich kein Corona mitgebracht habe, was bei diesen Menschenmassen (insb. in manchen Tube-Waggons) nicht abwegig gewesen wäre. Ich war auch erstaunt, verhältnismäßig viele Menschen mit Maske gesehen zu haben (und hätte mir stellenweise auch eine gewünscht, aber entweder ganz oder gar nicht, wobei es dabei nicht nur um Corona gegangen wäre).
Zwar lag ich anschließend 3 Tage mit einer dicken Erkältung zu Hause flach (diese hatte sich ja in der letzten Nacht im Hotel schon angekündigt), aber die beiden Coronatests, die ich gleich an den ersten beiden Tagen "zum Spaß" mal gemacht habe, blieben negativ. Es war also wirklich nur ein grippaler Infekt. Gibt´s ja auch noch.