Hier kommt mein Reisebericht für die Zeit vom 25.12.2017 bis 06.01.2018. Geheimtips dürft ihr hier nicht erwarten, da es zwar mein 4. Besuch in London war, aber der letzte schon ca. 25 Jahre zurückliegt und außerdem mein 21-jähriger Sohn dabei war, der zum ersten Mal in London war und wir daher vor allem Touristenattraktionen angeschaut haben.
25.12.2017
Wir sind mit Eurowings von Düsseldorf nach Heathrow geflogen. Das heißt, gebucht hatte ich bei Eurowings, aber der Hinflug wurde von Czech Airlines durchgeführt. Da ich eh ein bisschen Schiss vorm Fliegen habe, war mir das nicht besonders sympathisch. Aber es ging alles gut, der Flug war sehr ruhig. Ich hatte allerdings den großen Fehler begangen, den Anreisetag auf den einzigen Tag im Jahr zu legen, an dem in London weder U-Bahnen noch Busse fahren. (Außerdem haben auch fast alle Geschäfte und Restaurants zu, wie wir später noch feststellten). Ich hatte das erst ca. 1 Woche vor Abflug realisiert. Allerdings stellte ich dann fest, dass der National Express (Bus) fuhr, also hatte ich Fahrkarten dafür gebucht. Es war ein ganz schönes Stück zu laufen vom Terminal bis zum Bussteig. Ich hatte die Tickets erst für eine Abfahrtszeit ca. 2 Stunden nach Ankunft gebucht, da ich dachte, der Flug könnte ja Verspätung haben, das Gepäck könnte spät raus kommen… aber es ging alles sehr schnell, und wir hatten natürlich keine Lust, auf unseren regulären Bus zu warten. Als wir am Bussteig ankamen, stand da gerade ein Bus nach Victoria Coach Station. Ich fragte eine Frau, die zu dem Bus gehörte, ob wir schon mitfahren könnten, obwohl wir erst für später gebucht hätten. Sie fragte den Busfahrer, der daraufhin aufstand und durch den Bus ging, um zu schauen, wieviel Platz noch frei war. Dann meinte er, wir könnten alle mitfahren (also wir und die Leute, die noch hinter uns standen). Bei Victoria mussten wir dann kurz warten, bis wir ein Taxi bekamen, da unser Hostel in der Nähe vom Bahnhof King’s Cross lag. Die Fahrt dauerte lang, da auf der Straße „The Mall“ totaler Stau war. Wahrscheinlich weil die Öffis nicht fuhren und daher so viele Autos unterwegs waren. Die Taxifahrt kostete 34 GBP. Teurer Spaß. Außerdem hat der Taxifahrer unterwegs geraucht. Auch wenn er das Fenster offen hatte, hat mich als Nichtraucherin das sehr gestört.
Unser Hostel war das Clink 78 in der King’s Cross Road. Leider hatte ich mich vorher nicht sehr gut über dieses Hostel informiert. Ich habe erwartet, dass es in etwa einer deutschen Jugendherberge entsprechen würde und mich außerdem auf einige wenige positive Angaben auf der Webseite des Hostels verlassen. Als wir unser Zimmer betraten, bekam ich einen Schock. Das Zimmer war ca. 4 qm groß, wovon die Hälfte von dem Etagenbett eingenommen wurde. Es gab ein mikroskopisch kleines Waschbecken und 2 sogenannte Regale, die aus einer Stange mit 3 Brettern daran bestanden, auf denen man etwas Kleinkram wie Brille usw. ablegen konnte, aber für Kleidung war das nicht geeignet. Das Schlimmste an dem Zimmer war aber, dass es kein Fenster hatte! Und es war total überheizt. Ich hatte schon nach 2 Minuten das Gefühl, dass ich keine Luft mehr bekomme. Wir entdeckten dann aber eine seltsame Tür an der Wand hinter dem Bett. Diese ließ sich einen Spalt weit öffnen. Dahinter befand sich ein Schacht. Es kam jedoch nicht erkennbar Luft herein, als die Tür auf war. Ich wusste, dass ich in diesem Zimmer ersticken würde, wenn ich hier bleiben müsste. Ich ging also wieder zur Rezeption und fragte nach einem anderen Zimmer „with a window“. Zum Glück hatten sie eins. Das neue Zimmer war ungefähr 1 qm größer, aber ansonsten identisch mit dem anderen. Es hatte ein Fenster, aber da das Zimmer im Erdgeschoss war und nach hinten raus lag und das Gebäude an einem leichten Hang liegt, war das Zimmer halb unter Straßenniveau und das Fenster demnach weiter oben wie ein Kellerfenster. Aber es ließ sich öffnen und es kam auch genug Luft herein. Gegenüber dem Fenster standen die Müllcontainer des Hauses, aber zum Glück haben die nicht gestunken. Das Zimmer war sehr dunkel, weil das Fenster mit einer Milchglasfolie zugeklebt war und die Wände dunkelgrau gestrichen waren. Es gab weder Schrank noch Tisch noch Stuhl. Wir haben uns beide die ganze Zeit dort sehr unwohl gefühlt. Die Matratzen waren aber gut, und wir haben immer gut geschlafen.
Okay, da es erst früher Nachmittag war, wollten wir noch ein bisschen was von London sehen, außerdem hatten wir Hunger. Da ja keine Öffis fuhren, gingen wir zu Fuß Richtung City. Wir kamen an einem Pub vorbei, der geöffnet hatte, aber ich meinte, wir müssten ja nicht in den erstbesten Pub gehen, und wir gingen erstmal weiter. Ein Fehler, wie sich herausstellen sollte. Wir liefen bis zur St. Paul’s Cathedral und noch etwas weiter bis auf die Millennium Bridge, die wir aber nicht ganz überquerten. Dann machten wir wieder kehrt. Es war ziemlich kalt an dem Tag. Alle Geschäfte und Restaurants, an denen wir vorbei kamen, hatten geschlossen, sogar McDonald’s. Ich habe vorher noch nie ein McDonald’s gesehen, das zu hatte J
Bald wurde uns klar, wie weit wir gelaufen waren, und dass der Rückweg ganz schön lang war. Daher hielt ich ein Taxi an und ließ uns zu dem Pub fahren, an dem wir am Anfang vorbeigekommen waren. Wir gingen rein, setzten uns an einen Tisch und nahmen uns eine Speisekarte zur Hand. Da stand plötzlich eine Frau neben uns, die meinte, dass die Küche schon geschlossen sei und der Pub in 20 Minuten schließen würde. Tja, somit war unsere letzte Hoffnung auf eine warme Mahlzeit gestorben. Auf dem Weg zum Hostel kauften wir uns in einem der zahlreichen kleinen „Food & Wine“ Stores, die fast immer geöffnet haben, Sandwiches, Muffins und Getränke, die wir dann im Hostel aßen.
26.12.2017
Heute fuhren wir als erstes zum Leicester Square, da ich mir bei TKTS ein Musicalticket kaufen wollte. Leider hatte das Office noch geschlossen, es öffnete an dem Tag erst um 12 Uhr. Also liefen wir einfach weiter und standen kurz danach vor dem M & M Shop, der geöffnet war. Da wollte ich sowieso rein. Also gingen wir hinein und bestaunten die Massen von M & Ms in allen Farben und die Merchandise Artikel. Ich kaufte mir ein rotes Plüsch-M&M mit Fellmütze, mein Sohn einen großen Becher M&Ms und Textmarker, die ich völlig überteuert fand, aber er wollte sie unbedingt haben.
Danach gingen wir durch Chinatown zur Shaftesbury Avenue (ich war jedes Mal begeistert, wenn ich eines der Musicaltheater entdeckte) und weiter bis zum Piccadilly Circus. Dann bogen wir in die Regent’s Street ein. Heute war ja Boxing Day, da fängt sozusagen der Winterschlussverkauf an. Das erzählte ich meinem Sohn, und als wir an einem Tommy Hilfiger Laden vorbeikamen, wollte er gerne hinein: „Nur mal schauen“. Während ich es mir in einem Sessel gemütlich machte und dabei beunruhigt bemerkte, wie stark der Boden in dem Laden (1. Etage) die ganze Zeit vibrierte (er war sehr voll), probierte mein Sohn Klamotten an. Schließlich kam er mit 3 Hemden an, die er gerne haben wollte. Obwohl sie alle 3 reduziert waren, kosteten sie umgerechnet zusammen ca. 180 €. Aber wer kann seinem einzigen Kind schon etwas abschlagen… Hier wurde ich bei der Kreditkartenzahlung zum ersten und einzigen Mal gefragt, ob ich in GBP oder EUR bezahlen wolle. Ich wählte GBP, denn auch hier bestand ja vermutlich die Gefahr, dass ich sonst einen schlechteren Wechselkurs bekomme als bei meiner Bank.
Dann gingen wir weiter, machten einen Abstecher durch die Carnaby Street, die mit dem Thema „Christmas Carnival“ geschmückt war. Ansonsten war ich von der Straße eher enttäuscht. Hauptsächlich Filialen von großen Ketten, keine besonderen, einzigartigen Shops. Ich glaube, das war früher mal anders, oder?
Schließlich landeten wir am Oxford Circus. Von dort fuhren wir zurück nach King’s Cross. Wir hatten vorher in der Stadt schon einen Five Guys (Burger-Kette) gesehen, wo mein Sohn unbedingt rein wollte, aber der war so überfüllt, dass ich da keine Lust zu hatte. Jetzt entdeckten wir, dass es am King’s Cross auch eine Filiale gab, und dort war es nicht so voll, also gingen wir rein und aßen die teuersten und leckersten Burger und Chips unseres Lebens. Dann gingen wir ins Hostel und ruhten uns etwas aus. Später sind wir nochmal in die Stadt gefahren. Wir gingen an der Westminster Abbey vorbei und an den Houses of Parliament bis zur Lambeth Bridge. Es regnete allerdings, und das hob unsere Stimmung nicht gerade. Außerdem war es schon dunkel. Wie wir feststellen mussten, wird es im Winter schon gegen 16 Uhr dunkel in London. Wir fanden dann eine Bushaltestelle und stiegen einfach in den nächsten Bus. Dieser fuhr zum Trafalgar Square. Dort stiegen wir aus, wussten aber dann nicht so recht, was wir nun machen sollten. Uns war kalt, wir wollten nicht mehr laufen, aber wir wollten auch noch nicht zurück ins Hostel. Also stiegen wir in einen anderen Bus Richtung Hammersmith. Wir fuhren bis zur Endstation und von dort mit der U-Bahn Zurück zum Hostel. Dieser Abend war ein bisschen frustrierend.
27.12.2017
Heute ging es zunächst zum Tower. Ich hatte die Eintrittskarten schon von zu Hause über Visitbritain gebucht. Das erwies sich in diesem Fall als Nachteil, da ich die Vouchers noch einlösen musste, und das ging nur am Schalter für Gruppen, wo eine Schlange stand. Am normalen Schalter war keine Schlange, dort hätte ich sofort Tickets kaufen können. Die Schlange war zwar nicht sehr lang, aber es regnete, daher war es blöd. Als wir die Tickets hatten, kamen wir ganz schnell rein. Wir machten den ganzen Rundgang, danach schauten wir uns noch die Kronjuwelen an. Dort mussten wir auch ein bisschen Schlange stehen, aber nicht allzu lange. Etwas später war die Schlange dort schon viel länger. Es lohnt sich, früh da zu sein. Zuletzt gingen wir noch in den White Tower. Dann hatten wir keine Lust mehr. Wir fuhren mit der Tube zum Leicester Square und aßen bei Bella Italia zu Mittag. Danach kaufte ich mir ein Ticket für das Musical Kinky Boots (am gleichen Abend), das zur Zeit auch in Hamburg läuft. So konnte ich mir die Fahrt nach Hamburg sparen. Danach gingen wir in die National Gallery am Trafalgar Square und schauten uns die Kunstwerke der berühmtesten Maler dort an. Da ich keine Lust hatte, vor dem Musicalbesuch nochmal zum Hostel zu fahren, fuhr mein Sohn danach allein zurück zum Hostel. Ich lief noch ein bisschen die Straße „Strand“ hoch und runter, dann ging ich ins Adelphi Theatre zu „Kinky Boots“. Das Musical hat mir gut gefallen.
28.12.2017
Heute war schönes Wetter und blauer Himmel! Mit der Tube zur Waterloo Station gefahren, von da mit dem Zug nach Hampton Court. Hampton Court Palace besichtigt. Ich war erstaunt, dass sogar im Winter der berühmte englische Rasen so grün ist. Nachdem wir das Schloss und einen Teil des Parks besichtigt hatten, wollten wir im Ort etwas essen. Aber irgendwie fanden wir nichts, was mir zusagte (meinem Sohn war schon alles egal. Aber ich sagte immer: „Lass uns erstmal noch weitergehen…“. Er hat mich schon bald mit diesem Standardspruch aufgezogen J ) Schließlich beschloss ich, dass wir zurück nach London fahren würden und die besten Fish & Chips von London essen würden (according to Londonblogger). Diese gibt es bei Masters Super Fish in der Nähe der Waterloo Station. Womit ich nicht gerechnet hatte: der Laden hat nicht durchgehend geöffnet. Als wir ankamen, war es 15 Minuten vor der Pause, und wir durften nicht mehr im Lokal essen. Wir bestellten dann 2 Portionen Fish & Chips zum Mitnehmen sowie eine Portion Tartare Sauce (hausgemacht; reicht für 2 Personen). Wir stellten das Essen dann draußen auf eine Mauer und aßen im Stehen, was nicht sehr angenehm war, da es trotz blauem Himmel sehr kalt war. Aber das Essen war super lecker und es war so viel, dass wir nicht alle Chips geschafft haben. Die Portion kostet dort nur 6 GBP. Bei dem meisten Pubs etc. habe ich auf den Schildern gesehen, dass Fish & Chips dort 10-12 GBP oder mehr kostet.
Von der Waterloo Station sind wir dann bis Tower Hill gefahren und über die Tower Bridge gelaufen. Wir hatten auch Eintrittskarten für die Exhibition, aber die Schlange war ziemlich lang und es war sehr kalt auf der Brücke, daher hatten wir keine Lust, uns anzustellen und beschlossen, dort zu einem späteren Zeitpunkt reinzugehen. Danach sind wir zurück zum Hostel gefahren. Ich hatte absolut keine Lust, den Abend im Hostel zu verbringen, aber auch keine Zeit mehr, mir am Leicester Square ein Ticket zu holen, also buchte ich im Hostel ein Ticket für „Wicked“. Dieses Musical habe ich in Deutschland schon ganz oft gesehen. Ich liebe es total und wollte es schon immer unbedingt auch in London sehen. Im Hostel zu buchen war allerdings ein Fehler, denn ich bezahlte für das Ticket 67 GBP; der aufgedruckte Preis war aber nur 52 GBP. Nach dem Ticketkauf düste ich dann los zum Theater. Vor der Show tippte ich die Ereignisse des Tages in mein Handy ein als Gedächtnisstütze. Dabei hörte ich eine Frau sprechen im Tonfall, in dem man etwas vorliest. Plötzlich wurde mir bewusst, dass sie genau das vorlas, was ich gerade schrieb! Ich war etwas pikiert und dreht mich ein wenig weg, aber die Frau schmunzelte nur und fragte mich (auf deutsch), ob die Fish & Chips denn lecker gewesen wären. Sie hatte so einen Akzent; ich dachte zuerst, sie wäre Engländerin, dann dachte ich sie wäre Holländerin, aber als ich sie dann fragte, sagte sie, sie wäre Schweizerin. Sie war sehr nett und wir unterhielten uns ein bisschen, bis die Show anfing.
Die beiden Hauptdarstellerinnen waren super. Ich war sehr begeistert und hatte mehr als einmal Tränen in den Augen, weil mich die Story immer so sehr berührt.
Damit war auch dieser Tag zu Ende.
Fortsetzung folgt!
25.12.2017
Wir sind mit Eurowings von Düsseldorf nach Heathrow geflogen. Das heißt, gebucht hatte ich bei Eurowings, aber der Hinflug wurde von Czech Airlines durchgeführt. Da ich eh ein bisschen Schiss vorm Fliegen habe, war mir das nicht besonders sympathisch. Aber es ging alles gut, der Flug war sehr ruhig. Ich hatte allerdings den großen Fehler begangen, den Anreisetag auf den einzigen Tag im Jahr zu legen, an dem in London weder U-Bahnen noch Busse fahren. (Außerdem haben auch fast alle Geschäfte und Restaurants zu, wie wir später noch feststellten). Ich hatte das erst ca. 1 Woche vor Abflug realisiert. Allerdings stellte ich dann fest, dass der National Express (Bus) fuhr, also hatte ich Fahrkarten dafür gebucht. Es war ein ganz schönes Stück zu laufen vom Terminal bis zum Bussteig. Ich hatte die Tickets erst für eine Abfahrtszeit ca. 2 Stunden nach Ankunft gebucht, da ich dachte, der Flug könnte ja Verspätung haben, das Gepäck könnte spät raus kommen… aber es ging alles sehr schnell, und wir hatten natürlich keine Lust, auf unseren regulären Bus zu warten. Als wir am Bussteig ankamen, stand da gerade ein Bus nach Victoria Coach Station. Ich fragte eine Frau, die zu dem Bus gehörte, ob wir schon mitfahren könnten, obwohl wir erst für später gebucht hätten. Sie fragte den Busfahrer, der daraufhin aufstand und durch den Bus ging, um zu schauen, wieviel Platz noch frei war. Dann meinte er, wir könnten alle mitfahren (also wir und die Leute, die noch hinter uns standen). Bei Victoria mussten wir dann kurz warten, bis wir ein Taxi bekamen, da unser Hostel in der Nähe vom Bahnhof King’s Cross lag. Die Fahrt dauerte lang, da auf der Straße „The Mall“ totaler Stau war. Wahrscheinlich weil die Öffis nicht fuhren und daher so viele Autos unterwegs waren. Die Taxifahrt kostete 34 GBP. Teurer Spaß. Außerdem hat der Taxifahrer unterwegs geraucht. Auch wenn er das Fenster offen hatte, hat mich als Nichtraucherin das sehr gestört.
Unser Hostel war das Clink 78 in der King’s Cross Road. Leider hatte ich mich vorher nicht sehr gut über dieses Hostel informiert. Ich habe erwartet, dass es in etwa einer deutschen Jugendherberge entsprechen würde und mich außerdem auf einige wenige positive Angaben auf der Webseite des Hostels verlassen. Als wir unser Zimmer betraten, bekam ich einen Schock. Das Zimmer war ca. 4 qm groß, wovon die Hälfte von dem Etagenbett eingenommen wurde. Es gab ein mikroskopisch kleines Waschbecken und 2 sogenannte Regale, die aus einer Stange mit 3 Brettern daran bestanden, auf denen man etwas Kleinkram wie Brille usw. ablegen konnte, aber für Kleidung war das nicht geeignet. Das Schlimmste an dem Zimmer war aber, dass es kein Fenster hatte! Und es war total überheizt. Ich hatte schon nach 2 Minuten das Gefühl, dass ich keine Luft mehr bekomme. Wir entdeckten dann aber eine seltsame Tür an der Wand hinter dem Bett. Diese ließ sich einen Spalt weit öffnen. Dahinter befand sich ein Schacht. Es kam jedoch nicht erkennbar Luft herein, als die Tür auf war. Ich wusste, dass ich in diesem Zimmer ersticken würde, wenn ich hier bleiben müsste. Ich ging also wieder zur Rezeption und fragte nach einem anderen Zimmer „with a window“. Zum Glück hatten sie eins. Das neue Zimmer war ungefähr 1 qm größer, aber ansonsten identisch mit dem anderen. Es hatte ein Fenster, aber da das Zimmer im Erdgeschoss war und nach hinten raus lag und das Gebäude an einem leichten Hang liegt, war das Zimmer halb unter Straßenniveau und das Fenster demnach weiter oben wie ein Kellerfenster. Aber es ließ sich öffnen und es kam auch genug Luft herein. Gegenüber dem Fenster standen die Müllcontainer des Hauses, aber zum Glück haben die nicht gestunken. Das Zimmer war sehr dunkel, weil das Fenster mit einer Milchglasfolie zugeklebt war und die Wände dunkelgrau gestrichen waren. Es gab weder Schrank noch Tisch noch Stuhl. Wir haben uns beide die ganze Zeit dort sehr unwohl gefühlt. Die Matratzen waren aber gut, und wir haben immer gut geschlafen.
Okay, da es erst früher Nachmittag war, wollten wir noch ein bisschen was von London sehen, außerdem hatten wir Hunger. Da ja keine Öffis fuhren, gingen wir zu Fuß Richtung City. Wir kamen an einem Pub vorbei, der geöffnet hatte, aber ich meinte, wir müssten ja nicht in den erstbesten Pub gehen, und wir gingen erstmal weiter. Ein Fehler, wie sich herausstellen sollte. Wir liefen bis zur St. Paul’s Cathedral und noch etwas weiter bis auf die Millennium Bridge, die wir aber nicht ganz überquerten. Dann machten wir wieder kehrt. Es war ziemlich kalt an dem Tag. Alle Geschäfte und Restaurants, an denen wir vorbei kamen, hatten geschlossen, sogar McDonald’s. Ich habe vorher noch nie ein McDonald’s gesehen, das zu hatte J
Bald wurde uns klar, wie weit wir gelaufen waren, und dass der Rückweg ganz schön lang war. Daher hielt ich ein Taxi an und ließ uns zu dem Pub fahren, an dem wir am Anfang vorbeigekommen waren. Wir gingen rein, setzten uns an einen Tisch und nahmen uns eine Speisekarte zur Hand. Da stand plötzlich eine Frau neben uns, die meinte, dass die Küche schon geschlossen sei und der Pub in 20 Minuten schließen würde. Tja, somit war unsere letzte Hoffnung auf eine warme Mahlzeit gestorben. Auf dem Weg zum Hostel kauften wir uns in einem der zahlreichen kleinen „Food & Wine“ Stores, die fast immer geöffnet haben, Sandwiches, Muffins und Getränke, die wir dann im Hostel aßen.
26.12.2017
Heute fuhren wir als erstes zum Leicester Square, da ich mir bei TKTS ein Musicalticket kaufen wollte. Leider hatte das Office noch geschlossen, es öffnete an dem Tag erst um 12 Uhr. Also liefen wir einfach weiter und standen kurz danach vor dem M & M Shop, der geöffnet war. Da wollte ich sowieso rein. Also gingen wir hinein und bestaunten die Massen von M & Ms in allen Farben und die Merchandise Artikel. Ich kaufte mir ein rotes Plüsch-M&M mit Fellmütze, mein Sohn einen großen Becher M&Ms und Textmarker, die ich völlig überteuert fand, aber er wollte sie unbedingt haben.
Danach gingen wir durch Chinatown zur Shaftesbury Avenue (ich war jedes Mal begeistert, wenn ich eines der Musicaltheater entdeckte) und weiter bis zum Piccadilly Circus. Dann bogen wir in die Regent’s Street ein. Heute war ja Boxing Day, da fängt sozusagen der Winterschlussverkauf an. Das erzählte ich meinem Sohn, und als wir an einem Tommy Hilfiger Laden vorbeikamen, wollte er gerne hinein: „Nur mal schauen“. Während ich es mir in einem Sessel gemütlich machte und dabei beunruhigt bemerkte, wie stark der Boden in dem Laden (1. Etage) die ganze Zeit vibrierte (er war sehr voll), probierte mein Sohn Klamotten an. Schließlich kam er mit 3 Hemden an, die er gerne haben wollte. Obwohl sie alle 3 reduziert waren, kosteten sie umgerechnet zusammen ca. 180 €. Aber wer kann seinem einzigen Kind schon etwas abschlagen… Hier wurde ich bei der Kreditkartenzahlung zum ersten und einzigen Mal gefragt, ob ich in GBP oder EUR bezahlen wolle. Ich wählte GBP, denn auch hier bestand ja vermutlich die Gefahr, dass ich sonst einen schlechteren Wechselkurs bekomme als bei meiner Bank.
Dann gingen wir weiter, machten einen Abstecher durch die Carnaby Street, die mit dem Thema „Christmas Carnival“ geschmückt war. Ansonsten war ich von der Straße eher enttäuscht. Hauptsächlich Filialen von großen Ketten, keine besonderen, einzigartigen Shops. Ich glaube, das war früher mal anders, oder?
Schließlich landeten wir am Oxford Circus. Von dort fuhren wir zurück nach King’s Cross. Wir hatten vorher in der Stadt schon einen Five Guys (Burger-Kette) gesehen, wo mein Sohn unbedingt rein wollte, aber der war so überfüllt, dass ich da keine Lust zu hatte. Jetzt entdeckten wir, dass es am King’s Cross auch eine Filiale gab, und dort war es nicht so voll, also gingen wir rein und aßen die teuersten und leckersten Burger und Chips unseres Lebens. Dann gingen wir ins Hostel und ruhten uns etwas aus. Später sind wir nochmal in die Stadt gefahren. Wir gingen an der Westminster Abbey vorbei und an den Houses of Parliament bis zur Lambeth Bridge. Es regnete allerdings, und das hob unsere Stimmung nicht gerade. Außerdem war es schon dunkel. Wie wir feststellen mussten, wird es im Winter schon gegen 16 Uhr dunkel in London. Wir fanden dann eine Bushaltestelle und stiegen einfach in den nächsten Bus. Dieser fuhr zum Trafalgar Square. Dort stiegen wir aus, wussten aber dann nicht so recht, was wir nun machen sollten. Uns war kalt, wir wollten nicht mehr laufen, aber wir wollten auch noch nicht zurück ins Hostel. Also stiegen wir in einen anderen Bus Richtung Hammersmith. Wir fuhren bis zur Endstation und von dort mit der U-Bahn Zurück zum Hostel. Dieser Abend war ein bisschen frustrierend.
27.12.2017
Heute ging es zunächst zum Tower. Ich hatte die Eintrittskarten schon von zu Hause über Visitbritain gebucht. Das erwies sich in diesem Fall als Nachteil, da ich die Vouchers noch einlösen musste, und das ging nur am Schalter für Gruppen, wo eine Schlange stand. Am normalen Schalter war keine Schlange, dort hätte ich sofort Tickets kaufen können. Die Schlange war zwar nicht sehr lang, aber es regnete, daher war es blöd. Als wir die Tickets hatten, kamen wir ganz schnell rein. Wir machten den ganzen Rundgang, danach schauten wir uns noch die Kronjuwelen an. Dort mussten wir auch ein bisschen Schlange stehen, aber nicht allzu lange. Etwas später war die Schlange dort schon viel länger. Es lohnt sich, früh da zu sein. Zuletzt gingen wir noch in den White Tower. Dann hatten wir keine Lust mehr. Wir fuhren mit der Tube zum Leicester Square und aßen bei Bella Italia zu Mittag. Danach kaufte ich mir ein Ticket für das Musical Kinky Boots (am gleichen Abend), das zur Zeit auch in Hamburg läuft. So konnte ich mir die Fahrt nach Hamburg sparen. Danach gingen wir in die National Gallery am Trafalgar Square und schauten uns die Kunstwerke der berühmtesten Maler dort an. Da ich keine Lust hatte, vor dem Musicalbesuch nochmal zum Hostel zu fahren, fuhr mein Sohn danach allein zurück zum Hostel. Ich lief noch ein bisschen die Straße „Strand“ hoch und runter, dann ging ich ins Adelphi Theatre zu „Kinky Boots“. Das Musical hat mir gut gefallen.
28.12.2017
Heute war schönes Wetter und blauer Himmel! Mit der Tube zur Waterloo Station gefahren, von da mit dem Zug nach Hampton Court. Hampton Court Palace besichtigt. Ich war erstaunt, dass sogar im Winter der berühmte englische Rasen so grün ist. Nachdem wir das Schloss und einen Teil des Parks besichtigt hatten, wollten wir im Ort etwas essen. Aber irgendwie fanden wir nichts, was mir zusagte (meinem Sohn war schon alles egal. Aber ich sagte immer: „Lass uns erstmal noch weitergehen…“. Er hat mich schon bald mit diesem Standardspruch aufgezogen J ) Schließlich beschloss ich, dass wir zurück nach London fahren würden und die besten Fish & Chips von London essen würden (according to Londonblogger). Diese gibt es bei Masters Super Fish in der Nähe der Waterloo Station. Womit ich nicht gerechnet hatte: der Laden hat nicht durchgehend geöffnet. Als wir ankamen, war es 15 Minuten vor der Pause, und wir durften nicht mehr im Lokal essen. Wir bestellten dann 2 Portionen Fish & Chips zum Mitnehmen sowie eine Portion Tartare Sauce (hausgemacht; reicht für 2 Personen). Wir stellten das Essen dann draußen auf eine Mauer und aßen im Stehen, was nicht sehr angenehm war, da es trotz blauem Himmel sehr kalt war. Aber das Essen war super lecker und es war so viel, dass wir nicht alle Chips geschafft haben. Die Portion kostet dort nur 6 GBP. Bei dem meisten Pubs etc. habe ich auf den Schildern gesehen, dass Fish & Chips dort 10-12 GBP oder mehr kostet.
Von der Waterloo Station sind wir dann bis Tower Hill gefahren und über die Tower Bridge gelaufen. Wir hatten auch Eintrittskarten für die Exhibition, aber die Schlange war ziemlich lang und es war sehr kalt auf der Brücke, daher hatten wir keine Lust, uns anzustellen und beschlossen, dort zu einem späteren Zeitpunkt reinzugehen. Danach sind wir zurück zum Hostel gefahren. Ich hatte absolut keine Lust, den Abend im Hostel zu verbringen, aber auch keine Zeit mehr, mir am Leicester Square ein Ticket zu holen, also buchte ich im Hostel ein Ticket für „Wicked“. Dieses Musical habe ich in Deutschland schon ganz oft gesehen. Ich liebe es total und wollte es schon immer unbedingt auch in London sehen. Im Hostel zu buchen war allerdings ein Fehler, denn ich bezahlte für das Ticket 67 GBP; der aufgedruckte Preis war aber nur 52 GBP. Nach dem Ticketkauf düste ich dann los zum Theater. Vor der Show tippte ich die Ereignisse des Tages in mein Handy ein als Gedächtnisstütze. Dabei hörte ich eine Frau sprechen im Tonfall, in dem man etwas vorliest. Plötzlich wurde mir bewusst, dass sie genau das vorlas, was ich gerade schrieb! Ich war etwas pikiert und dreht mich ein wenig weg, aber die Frau schmunzelte nur und fragte mich (auf deutsch), ob die Fish & Chips denn lecker gewesen wären. Sie hatte so einen Akzent; ich dachte zuerst, sie wäre Engländerin, dann dachte ich sie wäre Holländerin, aber als ich sie dann fragte, sagte sie, sie wäre Schweizerin. Sie war sehr nett und wir unterhielten uns ein bisschen, bis die Show anfing.
Die beiden Hauptdarstellerinnen waren super. Ich war sehr begeistert und hatte mehr als einmal Tränen in den Augen, weil mich die Story immer so sehr berührt.
Damit war auch dieser Tag zu Ende.
Fortsetzung folgt!